Wappen Kaiserliche Werft Kiel
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Chroniken aller Deutschen Werke

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Die Deutschen Werke A.G. entstanden nach dem ersten Weltkrieg durch Zusammenfassung der Heeres und Marinewerkstätten unter privatwirtschaftlicher Leitung zur Erzeugung von Friedensbedarf. Diese Betriebe beschäftigten bei Kriegsschluß erwa 260 000 Menschen, die plötzlich  aus ihrer bisherigen Tätigkeit herausgedrängt wurden. Nach einer Periode regelloser Notstandsarbeiten beschloß die deutsche Nationalversammlung, die Betriebe in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln und Maschinen und Menschen auf hochwertige Friedensarbeit einzustellen. Nachdem einige Betriebe teils abgebrochen, teils verkauft oder anderen Verwaltungen überlassen waren, oder aber wie Danzig und Straßburg sich nicht mehr im Reichsgebiet befanden. Die übrig gebliebenen Betriebe beschäftigten Ende September 1920, 36 817 Arbeiter und Angestellte.

 

Deutsche Kraftfahrzeugwerke Berlin-Spandau / Deutsche Industriewerke Berlin-Spandau

 

Deutsche Werke Berlin, Spandau und Haselhorst

 

Gegründet 1722 als preussische Waffenmanufaktur in Potsdam, 1733 erweitert durch den Zweigbetrieb in Spandau. 1856 nach Auflösung des Werkes verlagerte sich der Schwerpunkt der Produktion nach Spandau. Nach Friedensschluß 1918 wurden teilweise demontiert. Es wurde begonnen mit dem Bau von Güterwaggons für die deutsche Reichsbahn. Ab 1922 wurde das legendäre "D" Motorrad produziert. Im Jahr 1933 erwarb die Fa."Auto-Union" ein Teil des Werkes in Spandau. Der Rest des Betriebes ging mit derr Fa. "NSU", eine Fabrikationsgemeinschaft ein und produzierte das damals bekannte Leichtmotorrad NSU-D Rad; es wurde Mitte der 30iger Jahre in großen Stückzahlen hergestellt. Im selben Zeitraum erhielt das Werk nunmehr  die Bezeichnung "Deutsche Industriewerke A.G.". Im zweiten Weltkrieg wurde das Werk wieder zur Rüstung herangezogen.

 

Deutsche Werke A.G. Rüstringen

 

Nach dem ersten Weltkrieg blieb die Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven im Besitz der Marine. Ausgegliedert wurde die UTO-Werft, -Uboot und Torpedoboot Ressort. Die Produktion nach dem Krieg war sehr mannigfaltig. Es wurden zunächst Fischdampfer gebaut aber auch Reparaturen an Handelsschiffen wurden ausgeführt. Im Fertigungsprogramm befanden sich aber auch Torfbagger, Möbel, Normenfenster und Türen, sowie Landwirtschaftliche Maschinen. Die Belegschaft belief sich auf 2375 Personen, als sich 1924 ein Streik auf den deutschen Seeschiffwerften ereignete, der nun mehrige Auftragsmangel veranlasste die Hauptverwaltung in Berlin den Beschluß zur Schliessung des Werkes. 1925 wurde das Werk aus dem Handelsregister der Stadt Wilhelmshaven gestrichen.

 

Deutsche Werke A.G. Dachau

 

Im Oktober 1916 führte die Forderung der Truppe nach Waffen und Munition zu Einrichtung der Munitionsfabrik Dachau. Nach Kriegsende 1918 wurde das Werk den Reichswerken in Berlin übergeben. Eine Umstellung der Produktion war unvermeidlich; 1920 wurde es in die Deutsche Werke A.G. eingegliedert und es begann ein Neuanfang mit der Herstellung von Dresch- und Teppichkehrmaschinen. Die Weltwirtschaftskrise überlebte das Werk nicht mehr und mußte 1824 schliessen. 1933 wurde auf dem Areal das Konzentrationslager errichtet.

 

Deutsche Werke A.G. Lippstadt

 

Im Oktober 1905 wurde die Königlich Preussische Artilleriewerkstatt von Köln-Deutz nach Lippstadt verlegt. 1918 von der interalliierten Kommision zunächst für die Demontage bestimmt, konnte aber nach Versicherung der Reichsregierung für Umstellung auf Friedensproduktion ausgeklammert werden. Das Programm umfasste die Herstellung von Waggons für die deutsche Reichsbahn im Verbund der Deutschen Werke. 1924 stellte das Reich seine Zuschüsse ein und 1925 erfogte die Schliessung des Werkes.

 

Deutsche Werke A.G. Hanau Wolfgang

 

1871 wurde die königliche Pulverfabrik in Wolfgang gegründet. 1919 wird das Werk in die "Reichswerke" integriert und begann mit der Produktionsumstellung, zunächst Lacke, Kollodiumwolle und Schmirgelpapier. 1925 übernahmen die Deutschen Werke das Unternehmen. Mit modernen Maschinen und spezialisierten Fachkräften wurde jetzt die Herstellung von Kunstleder begonnen. Geleitet wurde das Werk von den Direktoren Brandenburg, Beschke und Bauer. 1931 erfolgte eine Neugründung des Unternehmens innerhalb der Deutschen Industriewerke in "Deutsche Kunstleder GMBH". 1933 erwarb die DEGUSSA das Werk.

 

Deutsche Werke A.G. Amberg

 

Hervorgegangen aus der 1801 gegründeten Königlich Bayerischen Gewehrfabrik. Da die Produktionsanlagen dieses Betriebes nach dem Friedensschluß 1918 gemäß seiner Aufgabenstellung keine große Variationsbreite zuließ, wurden im Anfang Werkzeuge hergestellt. Beauftragt von den Deutschen Werken in Berlin, übernahm O.C. Schulz die Direktion des Werkes. Das Werk wurde im Frühjahr 1921 stillgelegt. Direktor Schulz gründete mit Übernahme des Werkes die "Deutsche Pressluft Maschinen GMBH" kurz DEPRAG. Hergestellt wurden Pressluftwerkzeuge für den Untertagebau. Firmen Logo immer noch das "D", das Werk soll noch heute (1985) in Amberg tätig sein.

Firmenzeichen der DESPAG
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Deutsche Werke Ingolstadt

 

1875 wurde in Ingolstadt die Kgl. Bayerische Geschoßfabrik und Geschützgiesserei auf dem Gelände der Eselbastei gegründet. Nach dem Krieg 1918 wurde das Werk in die Reichswerke eingegliedert aus dem 1920 die Deutschen Werke entstanden. Der Giessereibetrieb wurde relativ schnell in Friedensproduktion umgestellt. Auf Anregung von Prof.Brüggemann erfolgte ein Einstieg in die Produktion von Spinnerei Maschinen, was 1925 zur neu gegründeten "Deutsche Spinnerei Masch. A.G." führte. 1929 wurde der größte Teil des Werkes an die "Industrie Anlagen GMBH" in Berlin verkauft. Nach dem zweiten Weltkrieg erwarb die renommierte Firma Schubert & Salzer, vormals Chemnitz die DESPAG in Ingolstadt.

 

Deutsche Werke A.G. Kassel

 

Das geamte Werk der vormaligen Munitionsfabrik Kassel wurde 1918 von den Reichswerken in Berlin übernommen. Im Juni 1920 in den Verbund der Deutschen Werke übernommen. Es gestaltete sich sehr schwierig auf Friedensproduktion umzuschalten, besonders wegen der harten Auslegung der interalliierten Kommision. Die Belegschaft wurde drastisch reduziert und mit der Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen begonnen. Der Absatz stagnierte wegen schlechter Kalkulation und kam letztlich zum erliegen; Folge war die Schliessung des Werkes im Jahr 1924. 

 

Deutsche Werke A.G. Siegburg

 

1875 wurde in Siegburg die Königliche Geschoßfabrik gegründet,Standort war der dortige Pionierpark. 1892 erfolgte die Errichtung des Feuerwerklaboratoriums.

1914 - 18 wurden dort bis zu 3000 Personen beschäftigt. Nach 1918 gingen beide Betriebe in die "Reichswerke" und ab 1920 in die Deutsche Werke A.G.

Nach Abrüstung und Demontage unter Aufsicht der interalliierten Komission wurde mit der Restbelegschaft und Zuschüssen durch das Eich, eine Friedensproduktion aufzubauen. Es begann mit der Herstellung von Maschineneinzelteilen. 1923 erfolgte eine Drosselung der Produktion mangels Nachfrage. Ein erneuter Versuch mit der Herstellung von Schalt- und Signalanlagen für die Reichspost. Letzendlich kam von Berlin die Anweisung zur Schließung des Werkes 1929. 

 

Deutsche Werke A.G. München

 

Die Königlich Bayerischen Artilleriewerkstätten, entstanden 1870 aus den 1801 gegründeten Cuvriers-Werkstätten. Den Höhepunkt seiner Beschäftigtenzahl erreichte das Werk im ersten Weltkrieg mit 5700 Arbeitern und Angestellten. Im November 1918 herrschte im Werk der Arbeiter und Soldatenrat. 1919 erfolgte die Umwandlung in eine Friedensproduktion, sowie die Übernahme in die Deutschen Werke. Erste Aktivität war die Instandsetzung von 115 Feldküchen für nicht militärische Nutzung. Im Anschluß erfolgte der Waggonbau und Reparatur für die Bayer. Staatsbahn. Durch die Weltwirtschaftskrise konnte sich das Werk aus eigener Substanz nicht mehr erhalten; es kam 1825 zur Liquidation.

 

Deutsche Werke A.G. Erfurt

 

Aus der ehemaligen Gewehrfabrik am Mainzerhof wurde 1920 ein Zweigbetrieb der Deutschen Werke. Der größte Teil der Maschinen wurde an die Tschechoslowakei und an Belgien ausgeliefert, wo sie den Grundstock einer eigenen Waffenproduktion bildeten - FN Fabrique Nationale. Ab 1922 versucht man im Waggonbau und der Herstellung von Stahlmöbeln, das Werk zu erhalten. 1925 wurde mit der Produktion von Büro-Maschinen; die Europa Schreibmaschine wurde produziert. 1924 entwickelten sich aus den Deutschen Werken die "Optima Büromaschinen A.G.". Im zweiten Weltkrieg wieder Rüstungsbetrieb mit der Herstellung von Flak Zubehör. 

 

Deutsche Werke Kiel A.G.

 

Diese Geschichte und der des Werkes Friedrichsort wird beschrieben in der Rubrik Kaiserliche Werft Kiel und Kaiserliche Torpedowerkstatt Friedrichsort.

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